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Neue Technologien werden in der Automobilindustrie zuerst in der Oberklasse eingeführt. An dieser Tradition hält Mercedes-Benz auch bei der Elektromobilität fest. Als erstes Fahrzeug mit Stern steht der im April 2021 vorgestellte EQS von Mercedes-EQ auf einer speziell für batterieelektrisch angetriebene Fahrzeuge entwickelten Plattform (EVA2). Die Antriebsbatterie sitzt dabei in einem mit seitlichen Alu-Strangpressprofilen crashgeschützten Bereich im Unterboden. Die bisherigen Elektroautos von Mercedes-Benz - EQA, EQB, EQC, EQV sowie die elektrische B-Klasse - basieren hingegen alle auf Verbrennerplattformen.

Wie es sich für eine S-Klasse gehört, setzt der EQS in vielen Bereichen neue Maßstäbe. Mit seinem cw-Wert von 0,20 war er bei seiner Vorstellung das aerodynamischste Serienautomobil der Welt und stellte mit einer nach dem WLTP-Verfahren gemessenen Reichweite von bis zu 782 Kilometern einen neuen Rekord auf. Kein in Serie gebautes Elektroauto hatte bis dato eine höhere nutzbare Batteriekapazität als der EQS. Der optionale Hyperscreen ist einzigartig. Zudem bietet der EQS mit einer Garantiezeit von 10 Jahren oder 250.000 km die längste Batteriegarantie aller Elektroautos. Als erster Hersteller überhaupt hat Mercedes-Benz eine Zulassung für autonomes Fahren auf Level 3 erhalten und bietet seinen sogenannten Drive-Pilot aufpreispflichtig für die S-Klasse und den EQS an. Das automatisierte Fahren ohne Hand am Lenkrad ist allerdings nur bis 60 km/h auf Autobahnen zulässig.

Die AMG Variante des EQS ist zudem das erste batterie-elektrisch angetriebene AMG Serienmodell und bietet mit dem optinalen AMG DYNAMIC PLUS Paket ein maximales E-Maschinen-Drehmoment von bis zu 1.020 Nm.

Trotz dieser Highlights kann der EQS von Mercedes-EQ in China bislang nicht überzeugen. Laut einer Boomberg-Meldung vom 17. November 2022 verkauft Mercedes-Benz im größtem Markt für Elektroautos von der elektrischen S-Klasse monatlich nur etwa 100 Fahrzeuge. Um die Nachfrage anzukurbeln, hat Mercedes-Benz daher im November 2022 den Preis des EQS in China um rund 32.000 Euro auf ungefähr 130.000 Euro gesenkt.

Antriebsbatterie und Reichweite

Den Mercedes-Benz EQS gibt es mit 6 Motorisierungen und 2 Batteriegrößen, wobei es die kleine Batteriegröße mit 90,56 kWh im EQS 350 nur ein halbes Jahr gab. Bei allen anderen Modelle beträgt die nutzbare Batteriekapazität 107,8 kWh. Die höchste Reichweiter erzielt der heckangetriebene Mecedes-Benz EQS 450+. Nach WLTP-Norm kommt er bis zu 769 km weit.

Reichweite

Modelle mit Allradantrieb

AMG EQS 53 4MATIC+
586 km
EQE 580 4MATIC
684 km
EQE 500 4MATIC
688 km
EQE 450 4MATIC
688 km

Modelle mit Hinterradantrieb

EQE 450+
769 km
EQE 350
638 km

Ladezeiten und Ladeoptionen

Der Mercedes-EQS mit großer Antriebsbatterie kann an DC-Schnellladestationen mit bis zu 200 kW laden. Das entspricht einer nachgeladenen Reichweite von etwa 300 Kilometern (nach WLTP) in nur 15 Minuten. Die DC-Ladelesitung des EQS 350 mit kleinerem Akku ist auf 170 kW limitiert. An Wechselstrom lädt der elektrische Mercedes serienmäßig dreiphasig mit bis zu 11 kW. Ein aufpreispflichtiger Bordlader mit 22 kW soll später folgen.

  • Steckdose

    Wechselstrom 2,3 kW 56 h 06 min
  • Wallbox

    Wechselstrom 11 kW 11 h 14 min
  • AC-Ladesäule

    Wechselstrom 22 kW 11 h 11 min
  • HPC-Ladesäule

    Gleichstrom min. 200 kW 31 min*
  • Steckdose

    Wechselstrom 2,3 kW 56 h 06 min
  • Wallbox

    Wechselstrom 11 kW 11 h 14 min
  • AC-Ladesäule

    Wechselstrom 22 kW 5 h 33 min
  • HPC-Ladesäule

    Gleichstrom min. 200 kW 31 min*
  • Steckdose

    Wechselstrom 2,3 kW 45 h 31 min
  • Wallbox

    Wechselstrom 11 kW 9 h 06 min
  • AC-Ladesäule

    Wechselstrom 22 kW 9 h 03 min
  • HPC-Ladesäule

    Gleichstrom min. 170 kW 32 min*

Die angegebenen AC-Ladezeiten berücksichtigen die fahrzeugspezifischen Ladeverluste.

* Herstellerangabe für einen Ladevorgang von 10 auf 80%.

Modellübersicht

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