Der MG MARVEL R ist das zweite Elektroauto der einst britischen Automarke und wird seit Ende 2021 in Deutschland verkauft. In China wurde das elektrische SUV bereits ein halbes Jahr früher vorgestellt. Dort wird er nicht als MG sondern als Submarke R von Roewe im Premium-Segment vermaktet. Roewe ist aus dem ehemaligen britischen Autobauer Rover hervorgegangen und gehört wie MG zum chinesischen Staatskonzern SAIC Motor.
Als weltweit erstes Serienfahrzeug verfügt der MARVEL R über 5G-Konnektivität, die als Voraussetzung für autonomes Fahren gilt. Beim autonomen Fahren trifft das Fahrzeug nicht nur selbstständig Entscheidungen, sondern kommuniziert auch mit anderen Fahrzeugen. Das kann der MG MARVEL R allerdings noch nicht. Dafür macht das chinesische Elektroauto seinen Besitzern mit 14 intelligenten Assistenzsystemen, einem riesigen 19,4-Zoll-Touchscreen in der Mittelkonsole, einem Panoramadach sowie Over-the-air-Updates das Autofahren angenehmer.
Wie sein kleiner Bruder MG ZS EV kann auch der MARVEL R externe Elektrogeräte mit bis zu 2,5 kW mit Strom aus der Antriebsbatterie versorgen (Vehicle2Load).
Torsten OttoApril 2022
Da haben die Marketing Strategen mal wieder ganze Arbeit geleistet. Premiumqualität zum günstigen Preis - so der allgemeine Tenor der Fachpresse zur Markteinführung des MG Marvel R.
In Bezug auf Ladegeschwindigkeit, Effizienz, Rekuperation und Fahreigenschaften befindet sich das chinesische E-Auto jedoch keinesfalls auf dem Niveau von Premium-Fabrikaten. Auch die ausklappbaren Türgriffe aus Plastik sowie das künstliche Leder versprühen kein Premium-Flair.
Richtig ist allerdings, dass der MG Marvel R ziemlich gut ausgestattet und optisch gelungen ist. Im Interieur gibt es mit dem großen Display zwischen Fahrer und Beifahrer auch etwas Tesla Model X-Feeling.
Wer aber keinen Wert auf eine serienmäßige frontseitige LED-Leiste, ein Panoramadach, eine Felgenkamera und 5G-Konnektivität legt, zahlt hier für Ausstattung, die er nicht braucht. Was mich auch stört: MG veröffentlicht keine Informationen zum Batterietyp und zur Netto-Kapazität. Auch die Verkäufer haben diese Informationen nicht. Im Grunde soll man also ein Fahrzeug kaufen, ohne zu wissen, was für ein Akku verbaut und wie groß der tatsächlich nutzbare Energiegehalt ist.